Schulseelsorge


Raum der Stille

Jeden Montag und Mittwoch in der Pause steht der Meditationsraum im 2. Stock des Mittelbaus allen Schülerinnen offen. Dort kann in ruhiger Atmosphäre neue Kraft für die nächsten Unterrichtstunden geschöpft werden. Für Sorgen, Wünsche und Bitten der Mädchen gibt es ein großes Holzkreuz, das mit kleinen Zetteln „zugenagelt“ werden kann. Kleine  Anekdoten (traurige und lustige) aus dem Schulalltag können in einem „Lebensbuch“ festgehalten werden.
Zum Verweilen laden die Hocker, sowie die neu angeschafften Decken ein.

Möglichkeit zum kurzen Gedankenaustausch ist gleich nebenan am „runden Tisch“ gegeben.

Gestaltete Zeiten im Jahr

Während der Fastenzeit und im Advent gibt es besondere Angebote, die den spirituellen Charakter dieser Wochen auch in den Schulalltag hineinbringen.
Die Lautsprecherdurchsagen in dieser Zeit, jeweils am Montagmorgen, stimmen Schülerinnen und Lehrkräfte auf das jeweilige Wochenthema ein.
Die Morgenbesinnungen um 08:00 Uhr im Meditationsraum (1-2x pro Woche) können einen Teilaspekt des Wochenthemas vertiefen.

Zu ungewöhnlicher Zeit (7:15 Uhr) laden die Frühschichten ein, sich den besonderen Herausfordeungen dieser Tage zu stellen und gemeinsam einen alternativen Tagesanfang als bereichernd für die Schulgemeinschaft, wie auch für die persönliche Entwicklung zu erfahren.
Beim anschließenden Frühstück in der Cafeteria wird deutlich, dass unsere Schule mehr ist als ein Ort der Wissensvermittlung.

Gottesdienste

Das vielfältige Angebot der Schulgottesdienste bietet die Möglichkeit sich auf unterschiedliche Weise mit dem individuellen Glaubensweg in einer größeren Gemeinsachft einzubringen.
Dazu besteht die Möglichkeit bei den Klassen- oder Jahrgangstufengottesdiensten im Meditationsraum oder in der Wallfahrtskirche Heilig Blut.

Ein jedesmal spannendes, wie auch intensives Erlebnis sind die Gottesdienste der Schulfamilie, die aus Platzgründen in der Turnhalle gefeiert werden. Unterschiedliche  Anliegen einzelner Schülerinnen werden hier im Gebet durch alle Beteiligten zum starken Band, das die Gemeinschaft an unserer Schule sichtbar und spürbar werden lässt.

Der Höhepunkt eines jeden Jahres ist der Abschlussgottesdienst der 10. Klassen. Er bildet ein wichtiges Bindeglied vom schulischen Alltag hier bei uns zum weiteren persönlichen Lebensweg im Beruf oder an einer weiterführenden Schule.

Besinnungs- und Orientierungstage

Für die 7. Klassen bilden die Schulandheimtage in Wartaweil den Startpunkt für eine Klassengemeinschaft, die in den folgenden Jahren die Schülerinnen durch den Unterrichtsalltag begleiten und manchmal auch tragen wird.

Lustige und bewegungsreiche Spiele, sowie ein gestalteter Tagesabschluss am letzten Abend, helfen die erlebten Erfahrungen einer funktionierenden Gemeinschaft zu vertiefen.
Die 8. Klassen sind im Advent herzlich zu einem Besinnungswochenende eingeladen. Schwerpunkt ist die positive Stärkung der individuellen Entwicklung in manchmal turbulenten Zeiten des eigenen körperlichen und geistigen Wachstums.
In der 9. Klassen stehen die Tage der Orientierung im Mittelpunkt. Hier geht es um eine Standortbestimmung in der jeweiligen Klasse und der beteiligten Schülerinnen. Durch die engagierte Begleitung im Aktionszentrum Benediktbeuern gelingt es den ReferntInnen immer wieder, die ein oder andere Stolperschwelle im Schulaltag sichtbar zu machen und auf eine gute Art und Weise mit den Schülerinnen zu bearbeiten.
Den Blick über die Schulzeit hinweg bietet der Orientierungstag der 10. Klassen.
Wichtige Weichen für die Zukunft sind schon gestellt und ein Gefühl von Abschied vom Vetrauten hin zum Unbekannten kommt langsam auf. Nun gilt es diese besondere Zeit im Leben unseren jungen Damen zu begleiten.

Gesprächsangebote

Die Nähe Gottes kommt am deutlichsten zum Ausdruck in der Begegnung zwischen den Menschen. Wenn sich die Gesprächspartner vom Geist Gottes leiten lassen, wird seine besondere Gegenwart spürbar; was sich auf den Gesprächsverlauf und die Atmosphäre hilfreich auswirken kann.
Seelsorgliche Gespräche sind keine Berufs- oder Schulberatung. Sie verstehen sich in erster Linie als Angebot, das eigene Leben (am Beispiel konkreter Erfahrungen) in den Blick zu nehmen und zu reflektieren.

Dabei steht die Schülerin mit ihrem „Erleben“ im Mittelpunkt und soll auf dem Weg von der „Klärung“ bis zur „individuellen Lösung“ eines Problems begleitet werden. Dazu kann es ggf. hilfreich sein, die Eltern (Familienangehörige), sowie andere Kolleginnen und Kollegen mit ihrem Fachwissen und ihren Fähigkeiten einzubeziehen. Schulpastoral soll in unserer Schule niemals alleine für sich stehen, sondern in einem Netzwerk eingebunden sein. Dies besteht zunächst aus den unterschiedlichen und damit vielseitigen Kompetenzen innerhalb des Lehrerkollegiums. Darüber hinaus ist es wichtig, Kontakt zu öffentlichen Ämtern und Beratungsdiensten zu halten, um im konkreten Fall bestmögliche Hilfestellung anbieten und geben zu können.


Gelegenheit zum Gespräch gibt es sowohl am Vormittag (während der Unterrichtszeit) als auch am Nachmittag. Termine hängen in den Schaukästen aus und können bei Bedarf mündlich vereinbart werden.

Pastorale Gespräche als besondere Form der Begleitung

Dabei geht es darum, den Schülerinnen unserer Schule zu helfen, sich bei uns wohl zu fühlen und im ursprünglichen Geist des Evangeliums (Wortbedeutung im Griechischen: „die gute Nachricht, die uns aufatmen lässt“) leben und lernen zu können.
Schülerinnen erleben in unserer Schule viele positive Eindrücke: die Atmosphäre im Schulhaus; der Umgang der Schülerinnen miteinander und der Lehrer mit ihnen; die Art, wie der Unterrichtsstoff vermittelt wird…
In diesem Klima sollte das Lernen nicht sehr schwer fallen. Dennoch gibt es auch bei uns Belastungen mit denen die Schülerinnen unterschiedlich umgehen:

  • Angst vor dem eigenen Versagen
  • Angst vor den Mitschülerinnen
  • negative Erlebnisse im Elternhaus / im Freundeskreis
  • ...

Schülerinnen sollen die Möglichkeit haben, sich auszusprechen (loszusprechen).
Das, was als bedrückend, verwirrend sowie Angst machend erlebt wird, darf im Gespräch ausgesprochen werden. Dabei steht die schnelle Lösung eines möglichen Problems nicht an erster Stelle. Vielmehr geht es darum, der Schülerin das Gefühl zu vermitteln, in ihrer momentanen Not ernst- und angenommen zu sein.
Mögliche Schritte zu einer Linderung des Leidens, oder zur Klärung einer belastenden Situation sollen nachvollziehbar, zeitlich angemessen zur jeweiligen Situation und unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse geschehen.
Dazu kann die Schulpastoral eine Hilfestellung sein.
Ziel kann es nicht sein, allgemeingültige Patentrezepte für jede „Notlage“ aus der Schublade zu ziehen, sondern immer im Blick auf die einzelne Person die nötigen Schritte zu gehen.