Ulrike Scharf und Doris Rauscher besuchen die Mädchenrealschule zum Welttag der Frauen
Kurzweilig und doch sehr informativ erzählte Ulrike Scharf, Ministerin für Umwelt und Verbraucherschutz, von ihrem Leben als Politikerin. Gerade als Frau musste sie lernen, in schwierigen Situationen mit Selbstbewusstsein für Ziele zu kämpfen und sich durchzusetzen. Zum Welttag der Frauen bemerkte sie an, dass immer noch zu wenig Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft, aber auch in der Politik sind und warb bei den Mädchen dafür, sich zu engagieren. Diese stellten ihr anschließend viele Fragen zur aktuellen Politik. Beispielsweise wollten sie wissen, warum die Preise für den öffentlichen Nahverkehr so teuer sind und die Politik hier nicht mehr investiert. Frau Scharf wies darauf hin, dass der MVV trotz der teuren Tickets jedes Jahr ein Defizit einfährt. Die Preise weiter zu senken, würde die öffentlichen Kassen belasten. Dies ist eine politische Entscheidung.
Auch zum Thema Glyphosat wurde sie befragt. Hier konnte sie darauf hinweisen, dass das Unkrautvernichtungsmittel wegen seiner Effizienz durchaus beliebt ist, aber eine Entscheidung für ein Verbot in den nächsten Jahren durchaus möglich ist. Andere Spritzmittel seien dagegen in der Öffentlichkeit nicht so bekannt, aber umso gefährlicher für Insekten und Bienen. Bei den mit Gentechnik behandelten Lebensmitteln setzt sie sich weiterhin für ein Verbot in Bayern ein und für eine Kennzeichnungsplicht.
Die Schülerinnen hinterfragten außerdem ihre Haltung zur dritten Startbahn. Scharf berichtete, dass sie schon zu Beginn ihrer Arbeit als Ministerin Horst Seehofer klar gemacht habe, dass sie gegen die dritte Startbahn ist und den Ministerposten nur annehmen kann, wenn er dies akzeptiert.
Die Mädchen waren beeindruckt von der Souveränität, mit der Scharf antworten konnte. Die Politikerin warb mit ihrem sympathischen und offenen Auftreten für ihren Beruf, auch wenn sie deutlich machte, dass er sehr arbeitsintensiv ist und wenig Zeit für Familie, Freunde und Hobbys lässt.
Einen ebenso positiven Eindruck hinterließ ein anderer politischer Gast bei den Schülerinnen der 10. Klassen: Frau Doris Rauscher (SPD), MdL besucht ebenfalls regelmäßig die Mädchenrealschule und stellt sich den Schülerfragen. Zu Beginn erzählte sie aus ihrem beruflichen Alltag und welcher Weg sie in die Politik führte. Da ihr vor allem die sozialen Probleme und die Frauenpolitik am Herzen liegen, sei sie im Landtag im entsprechenden Ausschuss Mitglied und die Arbeit darin mache ihr große Freude. Auch sie ermunterte die Mädchen, sich zu engagieren. Ungerechtigkeiten erkenne man schnell und dann heiße es anpacken, nur dann könne sich etwas zum Besseren verändern. Die anfangs zurückhaltenden Schülerinnen stellten dann Fragen aus verschiedenen Bereichen der Politik und so wurde die Zeit am Ende der Gesprächsrunde knapp. Zum Nachdenken regte das Angesprochene auf alle Fälle an.