Die Bläserklasse

Das Projekt beginnt zu Beginn der 5. Klasse und endet – im Klassenverband – nach der 6. Klasse, da die Kinder durch die unterschiedliche Zweigwahl nicht mehr zusammen bleiben. Allerdings kann man dann im Wahlfachbereich weiterspielen.

Hier finden Sie einen Konzertmitschnitt 

Zum Konzept dieses Modells

Zu Beginn des Schuljahres fangen wir mit einer Testphase an; d.h. jedes Mädchen probiert jedes Instrument und wir notieren uns, welchem davon am besten Töne entlockt werden können. Dazu lassen wir uns genug Zeit, denn schließlich soll aus der Vielfalt der oben genannten Blasinstrumente das geeignete Instrument für Ihr Kind gefunden werden. Es gibt z.B. Kinder, die gerne Trompete spielen möchten, aufgrund ihrer Mund- bzw. Lippenform aber nicht so sehr geeignet für dieses Instrument sind. Man merkt das daran, dass die Töne schlecht angeblasen werden können.

Nach dieser Versuchsreihe wählen wir – mit der Schülerin – das geeignete Instrument aus. Da wir auch eine Art "Klassenbigband" haben möchten, sollten alle genannten Instrumente in entsprechender Menge verteilt werden. Das heißt, dass man nicht von Anfang an sagen kann, dass man Querflöte spielen möchte. Eventuell wird da auch eine Posaune daraus, weil man genau dieser so schöne, klare Töne entlocken kann. Man sollte da etwas offen sein – es gibt schließlich viele schöne Instrumente.

Ursprungsidee

In der Schule lernen wir sehr viel nur theoretisch. Das gilt oft auch für das Fach Musik. Immer wieder mache ich die Erfahrung, dass für Kinder, die kein Instrument spielen, die Noten und das, was so dazu gehört, schwer nachzuvollziehen sind. Mit einem Instrument kommt dieses Wissen sozusagen nebenbei – es geht nämlich nicht anders. Auch macht das gemeinsame Spielen oft mehr Spaß, als wenn man allein zu Hause üben muss. Außerdem sagen Untersuchungen, Kinder, die Musik machen, seien ausgeglichener, in diesen Klassen gäbe es seltener Konflikte, sie lernen sich in eine Gemeinschaft einzufügen.
Dies merkt man vor allem beim mehrstimmigen Spiel, denn dabei muss man aufeinander hören, und jeder freut sich, wenn dann gemeinsam etwas erreicht wurde.

Instrumente

Die Instrumente werden von der Schule gestellt - allerdings müssen monatlich 20,– € Mietgebühr entrichtet werden. Einmalig ist für diese 2 Jahre auch eine Kaution von 100,– € zu zahlen, die wieder zurückerstattet wird, wenn das Instrument (mit normalen Gebrauchsspuren) abgegeben werden muss.

Unterricht

Die Schülerinnen brauchen keinen Unterricht außerhalb zu nehmen, der Schulunterricht (es sind 3 Stunden Musik statt den üblichen 2 pro Woche) ermöglicht es den Mädchen, die ersten Töne auf dem Instrument zu lernen. Momentan sind wir in der glücklichen Lage, einmal pro Woche zusätzlich Unterricht nach Instrumentengruppen anbieten zu können.
Üben muss man allerdings zu Hause schon noch!!!

Erfahrungen

Unsere bisherigen Erfahrungen sind durchweg positiv. In diesem Schuljahr startete die 9. Bläserklasse und ich bin immer noch begeistert, mit welchem Eifer die Kinder dabei sind und dass sie bereits nach 2 Monaten beim Weihnachtskonzert auftreten können, denn bis dahin hat man ca. 6 Töne gelernt. Selbst zweistimmiges Spiel ist dann bereits möglich. Im Laufe der zwei Jahre stehen aber noch mehrere Auftritte an, sei es beim Weihnachtsbasar, bei verschiedensten Konzerten, z.T. auch außerhalb der Schule. So spielten wir schon in Erding beim "Fischers fröhlichen Tag" und auch an Wettbewerben nahmen wir bereits teil.
Nach den beiden Jahren in der  Bläserklasse kann man in unserem Blasorchester, den MRS-Girls, weiter spielen. Da die Schülerinnen dann aus unterschiedlichen Klassen kommen, findet dieser Unterricht  am Nachmittag statt. Zur Zeit spielen fast 30 junge Damen im Orchester mit.

Ich finde, es ist wirklich eine gute Möglichkeit, ohne große Kosten einmal auszuprobieren, ob einem so ein Instrument Spaß macht.

P.S.
Manchmal werde ich gefragt, ob es sinnvoll ist, an diesem Projekt teilzunehmen, wenn man bereits ein Blasinstrument spielt. Das lässt sich nicht so einfach beantworten: Spielt man das Instrument erst ein bis zwei Jahre, kann man problemlos mitspielen. Natürlich wird man dann bei "seinem" Instrument bleiben. Direkte "Profis" mit bereits 4-jähriger Erfahrung würden sich aber vielleicht etwas langweilen – sie könnten dann z.B. ein anderes Instrument auswählen oder es zusätzlich erlernen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, eine gewisse Freude an der Musik hingegen schon.P.S.
Manchmal werde ich gefragt, ob es sinnvoll ist, an diesem Projekt teilzunehmen, wenn man bereits ein Blasinstrument spielt. Das lässt sich nicht so einfach beantworten: Spielt man das Instrument erst ein bis zwei Jahre, kann man problemlos mitspielen. Natürlich wird man dann bei "seinem" Instrument bleiben. Direkte "Profis" mit bereits 4-jähriger Erfahrung würden sich aber vielleicht etwas langweilen – sie könnten dann z.B. ein anderes Instrument auswählen oder es zusätzlich erlernen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, eine gewisse Freude an der Musik hingegen schon.